Welche Effekte hat die Mähpraxis auf die Insektenwelt? [14.07.22]
Hohenheimer Wiesen-Experiment gestartet: Zweijährige Studie rund um insektenfreundliches Mähen auf dem Campus der Universität Hohenheim
Zwei Jahre lang sollen auf dem Hohenheimer Campus das Wechselspiel zwischeen Mähmethoden und Insektenbestand untersucht werden. Der erste Mähtag startete im Mai diesen Jahres (Foto: Universität Hohenheim / Helmut Dalitz).
Heute tummeln sich deutlich weniger Insekten auf unseren Wiesen als noch vor einigen Jahren. Eine geringere Pflanzenvielfalt, rückläufiges Strukturreichtum und intensives Mähen sind die Hauptursachen dafür. Zudem werden viele Insekten durch die Mähmaschinen getötet. Dabei sind Insekten wichtig für das ökologische Gleichgewicht. Sie sind Nahrung von Kleinsäugern und Vögeln und bestäuben viele unserer Nahrungspflanzen.
Um Insekten und ihre Lebensräume zu schützen und die biologische Vielfalt zu fördern, entwickeln Botaniker und Zoologen der Universität Hohenheim zukunftsfähige und praktikable Lösungen für verschiedene Standorte und Lebensbereiche. Eine seit einigen Jahren diskutierte Idee ist die Umstellung der gängigen Mähpraxis. Denn wer weniger mäht und Blühstreifen über den Winter stehen lässt, schützt Wiesenbewohner nachhaltig.
Im April startete an der Universität Hohenheim ein auf zwei Jahre angelegtes Forschungsprojekt. Forschende und Studierende der Hohenheimer Gärten und des Institutes für Biologie wollen auf mehr als zwei Hektar Grünfläche auf dem Campus Zusammenhänge zwischen dem Rhythmus der Mahd, der Art und Weise des Mähens mit den vorkommenden Pflanzen und Insekten analysieren und statistisch nachweisen.
Das Hohenheimer Wiesen-Experiment wird von der Bülow-Stiftung aus Leonberg mit 100.000 € gefördert.
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