Die Taxonomie als Wissenschaft wurde in den letzten Jahrzehnten stark vernachlässigt, Artenkenner hatten kaum Berufsaussichten. Dies führte dazu, dass an den Hochschulen immer weniger Taxonomen ausgebildet wurden und immer weniger Biologen diesen Beruf ergreifen wollten. Heute stehen die meisten Artenkenner kurz vor der Rente und es gibt kaum Nachwuchs.
Nicht nur die Arten sterben aus, sondern auch die Artenkenner!
Museen mit ihren Sammlungen, Verbände, Vereine und naturkundliche Gesellschaften sind die Reservate der Taxonomie: Sie beschäftigen die meisten der noch vorhandenen Artenkenner und beherbergen entscheidende Daten über das Vorkommen von Arten. Für die Ausbildung einer neuen Generation von Artenkennern sind aber auch die Hochschulen als Forschungs- und Bildungseinrichtungen wichtig.
Mit der Gründung von KomBioTa, dem „Kompetenzzentrum für Biodiversität und integrative Taxonomie“, hat das Land Baden-Württemberg eine einmalige Institution geschaffen, in der durch Zusammenarbeit von Naturkundemuseen und Universitäten die Taxonomie als Wissenschaft gefördert und neue Artenkenner ausgebildet werden sollen.